Das Projekt erprobt die diversitätsreflektierte Öffnung von Beteiligungsmöglichkeiten im Sozialraum. In Zusammenarbeit mit der Quartierbevölkerung und der Gemeinwesenarbeit werden künstlerische und kommunikative Interventionen entwickelt.
Einführung
Die Lebensqualität der Menschen in der Stadt Bern hängt massgeblich von ihrer Zufriedenheit mit der Wohnumgebung und der Einschätzung ab, den eigenen Lebensraum beeinflussen zu können. Die Möglichkeit, diesen Lebensraum aktiv mitzugestalten sowie einen Beitrag an das Zusammenleben zu leisten, ist jedoch abhängig von strukturellen Zugangsbedingungen sowie individuellen, bspw. sozioökonomischen Voraussetzungen und stellt in benachteiligten Quartieren eine besondere Herausforderung dar. In der Stadt Bern besteht ausgewiesener Bedarf an innovativen Beteiligungsmöglichkeiten für Menschen in sozial benachteiligten Quartieren. Bestehende Möglichkeiten zur Teilhabe sind weitgehend angebotsorientiert, fokussieren auf eine bestimmte Zielgruppe (z.B. Migrant*innen) und erreichen die Quartierbevölkerung oft nur unzureichend: Die vielschichtigen Lebenswirklichkeiten, diversen Erfahrungen und Wissensbestände der heterogenen Quartierbevölkerung werden aufgrund herkömmlicher Anspracheformen sowie an der Mehrheitsgesellschaft orientierten Beteiligungspraxen noch zu wenig beachtet. Vor diesem Hintergrund initiiert das Projekt «Vielfältiges Quartier für alle» in Bern West Möglichkeiten zur Gestaltung von Partizipationsprozessen. Dazu werden gemeinsam mit der Quartierbevölkerung und Fachpersonen der Gemeinwesenarbeit künstlerische und diversitätsreflektierte Interventionen und Impulse entwickelt. Das Projekt soll einen Beitrag zur Förderung der Verständigung und Beteiligung im Quartier leisten
Methoden
Das Projekt hat zum Ziel, mittels kollaborativer Entwicklung von diversitätsreflektierten künstlerischen Interventionen nachhaltige Verständigungs- und Beteiligungsprozesse zu schaffen. Dafür wird ein quartiernahes und diversitätsreflektiert zusammengesetztes «Netzwerks für alle» aufgebaut, das alltags- und lebensweltnahe sowie diversitätssensible Beteiligungsformate entwickelt. Diese Formate sollen das Verständnis für das Zusammenleben, für die Lebensbezüge in Bern West, für kaum gehörte, diverse biographische Erfahrungen und Zugehörigkeiten fördern. Betroffenheiten, Interessen und Ressourcen im vielfältigen, postmigrantischen Quartier werden einbezogen und fliessen zyklisch in die Entwicklung weiterer Interventionen ein. Im Quartier sollen so längerfristig neue Möglichkeitsräume eröffnet werden, um das Zusammenleben im vielfältigen, postmigrantischen Quartier auf kreative Weise mitzugestalten.
Das Projekt wird unterstützt von der Burgergemeinde Bern.