Räume für alle – Diversitätssensible und partizipative Bedarfserhebungsmethoden

Einführung

In der Stadt Bern existiert eine Vielzahl soziokultureller Angebote zur Integration und Teilhabe, die sich an Menschen aus sozial benachteiligten Quartieren richten. Oftmals erreichen diese Möglichkeiten zur Mitgestaltung jedoch die Zielgruppen in den Quartieren nur unzureichend und werden zu wenig genutzt (Stadt Bern, 2017). Ursachen dafür werden in der Form der Ansprache sowie der Ausgestaltung von Zugänglichkeit vermutet. Zudem liegen meist wenig Kenntnisse vor über Bedürfnisse und Lebenssituationen dieser Zielgruppen (Stadt Bern, 2017). Empirische Befunde und diversitätstheoretische Ansätze verdeutlichen überdies, dass weitere Gründe in normativen Vorstellungen von Beteiligung liegen, die in der Mehrheitsgesellschaft verankert sind und somit bei Menschen aus sozial benachteiligten Quartieren zu Ausschluss führen (Munsch, 2011 & 2015). Herkömmliche Bedarfserhebungs- und Beteiligungsformen (z.B. aktivierende Befragung, Fokusgruppen) stossen angesichts zunehmender gesellschaftlicher Pluralität und Komplexität von Benachteiligung an Grenzen (Munsch, 2013; Schubert, 2018). Es besteht demnach ein ausgewiesener Bedarf an innovativen und diversitätssensiblen Formen der Bedarfserhebung und an Erkenntnissen zu alternativen Beteiligungsmöglichkeiten von Menschen aus sozial benachteiligten Quartieren. Das Projektvorhaben setzt bei dieser Lücke an mit folgender Forschungsfrage: Wie kann eine Bedarfserhebung auf Quartierebene diversitätssensibel und partizipativ ausgestaltet werden?

Methoden

Ziel des Forschungsprojekts ist die methodische Weiterentwicklung von Bedarfserhebungen in der sozialräumlichen Quartier- und Stadtteilarbeit und die Generierung von Erkenntnissen zu diversitätssensiblen Formen der Beteiligung von Menschen aus sozial benachteiligten Quartieren. Die auf Diversität fokussierende Konzeptualisierung und Erprobung innovativer Partizipationsformen soll die Erhebung von vielfältigen Anliegen, Bedürfnissen und Interessen dieser Zielgruppen hinsichtlich der Mitgestaltung des Lebensraums ermöglichen. Dies soll durch Methodentools gelingen, die niederschwellig, visuell und sinnlich ansprechend gestaltet werden. Damit wird ein Beitrag zur Handlungsbefähigung und Mitsprache dieser relevanten Zielgruppen geleistet. Durch die Kooperation mit lokalen Fachstellen (vgl. Punkt 6b) wird im Rahmen der «Stadt der Beteiligung» zudem am Legislaturziel 1 der Stadt Bern zur Stärkung der Vielfalt der Bevölkerung in allen Lebensbereichen (Stadt Bern, 2017) mitgewirkt.​

Ergebnisse

Ziel des Forschungsprojekts ist es, Bedarfserhebungen in der sozialräumlichen Quartier- und Stadtteilarbeit methodisch weiterzuentwickeln sowie Erkenntnisse zu diversitätssensiblen Formen zu generieren, wie sich Menschen aus sozial benachteiligten Quartieren daran beteiligen lassen. Die auf Diversität fokussierende Konzeptualisierung und Erprobung innovativer Partizipationsformen soll die vielfältigen Anliegen, Bedürfnisse und Interessen dieser Zielgruppen hinsichtlich der Mitgestaltung des Lebensraums aufnehmen. Dabei sollen niederschwellige, visuelle und sinnlich ansprechend gestaltete Methodentools helfen.

Soziokulturelle Angebote zur Integration und Teilhabe erreichen Menschen aus benachteiligten Quartieren der Satdt Bern oftmals nur unzureichend und werden zu wenig genutzt. (Bild: Beatrice Kaufmann)
Soziokulturelle Angebote zur Integration und Teilhabe erreichen Menschen aus benachteiligten Quartieren der Satdt Bern oftmals nur unzureichend und werden zu wenig genutzt. (Bild: Beatrice Kaufmann)

Zeitraum

Dezember 2020Februar 2022

Leitung

Simone Gäumann , BFH Soziale Arbeit

Verantwortung

Simone Gäumann , BFH Soziale Arbeit

Mitarbeit

Minou Afzali
Annina Tischhauser , BFH Soziale Arbeit

Kooperationen

BFH Soziale Arbeit

Finanzierung

Berner Fachhochschule BFH

Forschungsfelder