Einführung
Die Universität Bern macht mit dem SNF-Projekt Digitale historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke und Briefe von Jeremias Gotthelf (dHKG) die Werke des Lützelflüher Pfarrers Albert Bitzius und Volksschriftstellers Jeremias Gotthelf vollumfänglich digital zugänglich – einerseits um sich vertieft in Lehre und Forschung damit beschäftigen zu können, andererseits um einen weiteren Nutzerkreis zu erschliessen. Zudem erscheint eine Buchedition, die auf eine klassische philologische Darstellung der Texte für ein akademisches Fachpublikum setzt. Für die digitale Edition arbeitet die Forschungsstelle Jeremias Gotthelf der Unviersität Bern mit dem Institute of Design Research der HKB zusammen.
Methoden
Das interdisziplinäre Vorhaben umfasst drei Hauptphasen: Datenmodellierung, Datenvisualisierung und Langzeitdatenspeicherung. Das Institute of Design Research setzt die. Datenvisualisierung in der zweiten Phase um. Dabei formuliert es u. a. die digitale Vision in der Projektgruppe und leitet daraus einen Anforderungskatalog ab. Dieser soll die medialen Möglichkeiten zur Textpräsentation erweitern sowie innovative Orientierungshilfen, Navigationsmöglichkeiten und Visualisierungsformen bieten. Darüber hinaus werden die Editionsinhalte weiter untereinander verknüpft und mit externen Ressourcen verbunden.
Anschliessend sind die Userperspektive und -erwartungen mit der empirischen Analyse der Nutzer*innenbedürfnisse zu konfrontieren und miteinander abzugleichen, damit eine evidenzbasierte Grundlage für die differenzierte Umsetzung der Datenvisualisierung zur Verfügung steht. Hierfür werden fünf relevante Zielgruppen zu ihren Erwartungen an eine digitale Edition befragt: Wissenschaftler*innen, Studierende, Bibliotheks- und Archivverantwortliche, Lehrpersonen und interessierte Laien. Somit interviewt das Team acht Repräsentant*innen aus den ersten vier Gruppen und holt zusätzlich Rückmeldungen von n=28 Besuchenden des Gotthelf-Zentrums Emmental Lützelflüh (Laienvertreter*innen) ein.
Ergebnisse
Aus der Synthese der Befragungsbefunde lassen sich Personas und Drehbücher ableiten. Darauf aufbauend werden Gestaltungskonzepte in einem iterativen Prozess entwickelt, um anschliessend die Validierung und Finalisierung der Prototypen unter erneuter Beiziehung der Zielgruppenvertreter*innen vorzunehmen. Abschliessend werden Gestaltungsrichtlinien formuliert, die Programmierung durchgeführt und die Qualitätskontrolle sichergestellt.