Counter Terrorism Communication Design

Einführung

Die einschlägige Forschung zu Terrorismus, Radikalisierung und extremistischer Gewalt konzentrierte sich bisher auf zwei Schwerpunkte. Einerseits ist die Frage, welche Faktoren Radikalisierungsprozesse und extremistische Gewalt erklären können – wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Frustration mit schlechter Regierungsführung, Chancenungleichheit, geografische Nähe zu extremistischen Gruppen und militanten Ideologien, politische Marginalisierung oder Unterdrückung. Dabei wird Terrorismus in jüngerer Zeit insbesondere des Öfteren mit islamistischem Extremismus gleichgesetzt. Andererseits konzentriert sich der zweite Schwerpunkt der Terrorismusforschung auf Massnahmen im Kampf gegen gewalttätigen Extremismus. Hierbei fehlt sowohl eine Analyse des von extremistischen Gruppen eingesetzten Kommunikationsdesigns als auch des Präventionspotentials von Gegen‐ und alternativen Narrativen vom Standpunkt der visuellen Rhetorik aus. Dies ist eine signifikante Forschungslücke, zu deren Schliessung das vorliegende Projekt einen Beitrag leisten soll.

Methoden

Dem Forschungsprojekt liegt die Annahme zugrunde, dass ein Verständnis des von extremistischen Gruppierungen verwendeten Kommunikationsdesigns eine zentrale Voraussetzung für die Konzeption effektiver Gegenmassnahmen ist. Das Kommunikationsdesign extremistischer Gruppen beinhaltet sowohl die Strategiedokumente der jeweiligen Medienorganisationen als auch die Medienprodukte – wie beispielsweise Online Magazine, Videos, Webseiten, Radioprogramme, Facebook‐und Twitternachrichten – die auf eine bestimmte Wirkung bei einem Publikum abzielen. Neben traditionellen Kommunikationsformen wie Printmedien, Radio und TV sind soziale Medien wie Facebook, Twitter, Instagram, 4chan, Telegram und Memes von wachsender Bedeutung, um die Wirkung extremistischer Gewalt und terroristischer Aktionen zu verstärken.

Ergebnisse

Unser Forschungsprojekt zielt darauf ab, das Kommunikationsdesign extremistischer Gruppen (jihadistisch wie auch anderer Extremismen) zu untersuchen, um daraus Vorschläge für das Kommunikationsdesign von Gegen‐ und alternativen Narrativen zu erarbeiten. Dabei streben wir eine Zusammenarbeit mit bestehenden Organisationen an, die im Bereich der Gewaltprävention und Deradikalisierung tätig sind. Durch unser Forschungsprojekt sollen Akteuren, Institutionen und Organisationen ein aktueller Wissenstand sowie Analyse‐ und Handlungsmittel zur Verfügung gestellt werden. Am Ende des Projekts steht die Eingabe eines Verbundprojekts bei der EU, um das Forschungsfeld zu vertiefen.

Zeitraum

Dezember 2017August 2019

Verantwortung

Mitarbeit

Niklaus-Pawel Miszak
Jachen Curdin Nett, BFH Soziale Arbeit

Kooperationen

BFH Soziale Arbeit

Forschungsfelder