Im Lindenhofspital werden zunehmend ältere Patientinnen und Patienten betreut, die an einer Demenz erkrankt sind. Wie muss das räumliche Umfeld gestaltet sein, damit sich diese Patientengruppe besser orientieren kann?
Einführung
Mit der steigenden Hochaltrigkeit unserer Gesellschaft nimmt auch die Zahl der physisch und kognitiv beeinträchtigten Personen zu, die im Akutspital versorgt werden. So auch im Lindenhofspital, wo die Zahl der an demenzerkrankten Patientinnen und Patienten in den letzten Jahren zugenommen hat. Für eine patientengerechte Versorgung der Betroffenen spielt die Gestaltung des räumlichen Spitalumfelds eine wesentliche Rolle. Denn es kann zu deren Sicherheit, Orientierung und Wohlbefinden beitragen.
Methoden
Im Rahmen von Raumbegehungen wurde das räumliche Umfeld einer Station von der interdisziplinären BFH-Arbeitsgruppe Health Care Communication Design HCCD begutachtet. Die bestehende Raumsituation wurde vor dem Hintergrund empirischer Befunde aus dem Bereich Health Care Design analysiert und mit Empfehlungen gewürdigt. In einem zweiten Schritt wurde basierend auf den Empfehlungen von HCCD ein Musterzimmer erstellt. Die gestalterischen Interventionen wurden von der Praxispartnerin komform AG entwickelt und umgesetzt und abschliessend durch die Arbeitsgruppe HCCD evaluiert.
Ergebnisse
Die Berücksichtigung von Evidence-based Design bei der Gestaltung des Patientenzimmers hat dazu beigetragen, dass sich kognitiv und physisch beeinträchtigte ältere Patientinnen und Patienten räumlich besser orientieren können. Rückmeldungen zur Gestaltung des Zimmers waren überwiegend positiv – sowohl von Mitarbeitenden als auch von Angehörigen und Patientinnen und Patienten. Dies deutet darauf hin, dass die evidenzbasierte Gestaltung auch einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der unterschiedlichen Nutzergruppen hat.